Workshopreihe „Vielfältige Jugend organisiert sich. Grundlagen für eine starke interkulturelle Jugendarbeit“
Im späten Herbst bietet die Landesfachstelle in Kooperation mit dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Hessen mehrere Workshops an. Diese finden am 28. September, am 26. Oktober und am 2. November 2019 in Frankfurt am Main statt. Die Workshopreihe richtet sich vor allem an junge Menschen mit Migrationserfahrung oder -geschichte und solche mit mehreren Zugehörigkeiten. Gleichzeitig richtet sich die Reihe an Mitglieder von Initiativen, Vereinen und Verbänden, die bereits bestehen und auf der Suche nach Impulsen sind, um ihre eigene Jugendarbeit weiterzuentwickeln. Ziel ist es, diesen jungen Menschen, die motiviert sind, gemeinsame Aktivitäten zu gestalten und ihre Interessen gemeinsam zu vertreten, Grundlagen zu vermitteln, sich zusammenzuschließen und eigene Organisationen aufzubauen.
Themenschwerpunkte werden unter anderem sein:
- Jugendpolitik und Interessenvertretung in der Gesellschaft
- Rahmenbedingungen von Jugendarbeit
- Finanzen und öffentliche Förderung
- Selbstorganisation und Vorstandsarbeit
- Öffentlichkeitsarbeit
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Identität und Partizipation
- Interkulturelle Kompetenz
- Sensibilisierung für Machtstrukturen und Rassismus
- Globale Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) und Jugendarbeit
Die Reihe schafft Raum für einen Blick über den Tellerrand und ermöglicht, anhand der eigenen Migrationsgeschichte globale Fragestellungen wie kritischen Konsum und Klima zu diskutieren.
Zusammen legen die Workshops eine breite Grundlage für eine starke Jugendarbeit — können aber auch einzeln besucht werden. Für die Teilnahme an allen drei Workshops erhalten die Teilnehmer_innen ein Zertifikat.
Die Anmeldung ist hier bis 2 Wochen vor der jeweiligen Veranstaltung möglich. Weitere Informationen finden Interssierte unten und im Flyer.
10.00 - 17.00 Uhr, Ubuntu Haus Frankfurt am Main
Zu Beginn beschäftigt sich der Workshop mit verschiedenen Motivationen vielfältiger, junger Menschen, sich zusammenzuschließen, sich zu engagieren und eigene Organisationen aufzubauen.
Die Teilnehmenden erwerben ein fundiertes, praktisch anwendbares Wissen darüber, welche Möglichkeiten Selbstorganisationen bieten, die Gesellschaft mitzugestalten. Gleichzeitig vermittelt der Workshop das nötige Handwerkszeug für die Gründung und langfristiges und nachhaltiges Handeln von Migrant_innenjugendselbstorganisationen. Der Workshop beleuchtet, welche Besonderheiten in Bezug auf das Engagement von jungen Menschen mit Migrationserfahrung oder -geschichte bestehen und welche spezifische Motivation und Bedarfe diese Jugendlichen haben, um sich zu engagieren. Außerdem wird die Frage aufgeworfen, welche Rolle Migrationserfahrungen, mehrfache Zugehörigkeiten oder Diskriminierungserfahrungen für das eigene Engagement spielen.
Im Rahmen des Workshops wird das Bewusstsein für die gesellschaftliche Teilhabe vertieft und die interkulturelle Kompetenz der Teilnehmenden gefestigt. Fallstricke wie Machtstrukturen und Rassismus werden hierbei problematisiert und diskutiert. Der Workshop ermöglicht außerdem einen Blick über den Tellerrand des eigenen Engagements. Dabei werden u.a. die globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs) und die sich daraus ergebenden Chancen für die Jugendarbeit behandelt.
10.00 - 17.00 Uhr, Ubuntu Haus Frankfurt am Main
Der zweite Workshop bietet Methoden und Fachwissen zum Aufbau einer Jugendinitiative, einer Jugendgruppe oder eines Jugendverbands. Außerdem werden Grundlagen zum Aufbau von Jugendarbeit in bestehenden Initiativen, Vereinen oder Verbänden vermittelt. Zu Beginn wird für jedes dieser beiden Szenarien je ein Beispiel formuliert. Anhand dieser beiden Szenarien erwerben die Teilnehmenden praxisorientiert das Know-how, das benötigt wird, damit der Auf- und Ausbau von Selbstorganisationen von Anfang an gelingt. Konkret werden folgende Themen behandelt:
- Demokratie im Vereins- und Verbandsalltag
- Aufbau und Organisationstrukturen von Initiativen und Vereinen
- Arbeitsorganisation, also Leitung von Vorstandssitzungen, Protokollführung und Zusammenarbeit im Vorstand
- Kommunikationskultur in Initiativen und Vereinen und Umgang mit Konflikten
- Reflexionsangebot über Partizipationsmöglichkeiten im globalen Blick
- Rechtlichen Fragen wie z.B. Aufsichtspflicht, Jugendschutz und Versicherung
10.00 - 17.00 Uhr, Ubuntu Haus Frankfurt am Main
Der dritte Workshop behandelt vertieft Strategien zur Gewinnung und Einbindung von jungen Menschen mit vielfältigen Interessen und Erfahrungen. Die Teilnehmenden werden unter anderem lernen, warum Öffentlichkeitsarbeit wichtig ist, welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind, wie speziell junge Menschen mit Migrationsgeschichte angesprochen werden können und wie gute Öffentlichkeitsarbeit auch mit geringen finanziellen Mitteln funktioniert.
Im dritten Workshop wird es auch darum gehen, wie die eigene Jugendarbeit finanziert werden kann und wie Fördermittel eingeworben werden können. Daneben lernen die Teilnehmenden, wie diese Mittel verwaltet werden können und wie Entscheidungen zur Verwendung von Geldern getroffen werden. All dies wird gemeinsam sehr praxisnah und an Beispielen orientiert erarbeitet.