Podiumsdiskussion: Auf gute Zusammenarbeit! Solidarische Bündnisse, Allianzen und jugendpolitische Zusammenarbeit in der Zivilgesellschaft
Am Donnerstag, den 9. Dezember 2021 veranstalte die Landesfachstelle Integration mit dem Projekt „zusammen[ ]wachsen“ Vielfältige Jugendarbeit stärken“ die Online-Podiumsdiskussion „Auf gute Zusammenarbeit! Solidarische Bündnisse und jugendpolitische Zusammenarbeit in der Zivilgesellschaft.“ Zu Beginn führte der Impulsvortrag „Solidarität ist unentbehrlich“ von Dr. Harpreet Cholia ins Thema ein. Die promovierte Soziologin und Leiterin der Stabstelle für Diversität und Demokratie der GFFB Frankfurt/Main sprach im Angesicht der rassistischen und rechten Gewalt in Hessen von der Unabdingbarkeit solidarischer und praktischer Bündnisse mit und für Betroffene. Für eine solche Perspektive sei es unerlässlich, so Harpreet Cholia weiter, auf die Machtstrukturen in unserer Gesellschaft kritisch zu schauen und mit der indischen Literaturwissenschaftlerin Gayatri Chakravorty Spivak gesprochen, die eigenen Privilegien zu reflektieren und zu verlernen. Dies muss unbedingt Platz finden in den eigenen Strukturen im Rahmen von Sensibilisierungs- und Empowermenträumen, um ein gegenseitiges Zuhören und nicht-paternalistisches Unterstützen zu erlernen. In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte Ansgar Drücker von IDA mit den Gäst_innen über ihre Erfahrungen und ihr Engagement im Kontext rassismuskritischer und diversitätssensibler Jugendverbandsarbeit. Während Elvedin Goljica vom Muslimischen Jugendwerk auf den strukturellen Rassismus verweist, dem muslimische Selbstorganisationen stetig ausgesetzt sind, ergänzt Onna Buchholt (AEJ) aus dem Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit, dass muslimische Perspektiven in der Jugendverbandsarbeit weiterhin sehr marginalisiert werden und wirft dabei auch einen selbstkritischen Blick auch auf die eigenen verbandlichen Strukturen. Auch Jana Eurich und Cansu Şahin von den SJD- Die Falken Frankfurt am Main betonen die Bedeutung ihrer Antidiskriminierungsstelle, um rassismuskritische Öffnungsprozesse in ihren eigenen Strukturen anzustoßen und plädieren dafür, dies als eine dauerhafte Aufgabe zu verstehen.